Aufbaucurriculum Systemische Therapie Weiterbildung Kassel

Aufbaucurriculum Systemische Therapie

Kursleitung: Brigitte Schellhorn, Herta Schindler – in Kooperation mit weiteren Lehrenden

Fachliches Wissen und Reflexion der Praxis gehen in der Weiterbildung Hand in Hand. Die Entwicklung eines eigenen therapeutischen Stils im Rahmen des jeweiligen Praxisfeldes sind Teil der Professionalisierung.

Fachliches Wissen und Reflexion der Praxis gehen in der Weiterbildung Hand in Hand. Die Entwicklung eines eigenen therapeutischen Stils im Rahmen des jeweiligen Praxisfeldes sind Teil der Professionalisierung.

Was ist Systemische Therapie?

Sozialarbeiter*innen, Pädagog*innen, Psycholog*innen, aber auch andere Berufsgruppen arbeiten oftmals mit Menschen, die mit Symptomen und Diagnosen belastet sind und therapeutische Unterstützung suchen.

Ziel Systemischer Therapie ist, Klient*innen zu ermutigen und zu unterstützen, sich auf das Wagnis von Entwicklung einzulassen. Deshalb legt Systemische Therapie besonderes Augenmerk auf Empowerment und Ressourcenaktivierung. Beides unterstützt die Stärkung des Selbstwertes und damit die Veränderungsarbeit.

Im ‚Aufbaucurriculum Systemische Therapie‘ vermitteln wir einen systemischen Blick auf Diagnosen, eine therapeutische Grundhaltung im Setting mit Klient*innensystemen und Methodik. Systemische Therapie bietet eine Vielzahl von Techniken, um belastende Interaktionsweisen und Strukturen infrage zu stellen und ihnen neue, gemeinsam mit Klient*innen zu entwickelnde Interaktionen entgegenzusetzen.

Entlastung und Entwicklung geschieht immer dann, wenn es gelingt, die Beziehung von Klient*innen zwischen ihrer Umwelt (Familie, soziale Gruppen, Arbeitsleben) und sich selbst (zu Körper, Glaubenssätzen und Überzeugungen) zu verbessern.

Mit den vermittelten therapeutischen Kompetenzen ist es möglich, in den jeweiligen beruflichen Kontexten professionell zu agieren und in den Lebenswelten von Familien, Paaren und Einzelpersonen Musterveränderungen im Fühlen, Denken und Handeln anzuregen und zu begleiten.

Wie ist die Weiterbildung aufgebaut?

Das Aufbaucurriculum bietet Dir die Möglichkeit, systemische Grundhaltungen zu vertiefen und auf therapeutische Prozesse zu erweitern. Neben der Vermittlung von praxisnahem Wissen werden erlebensorientierte Methoden in spezifischen Themenbereichen erlernt und geübt. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten gehören das systemische Arbeiten mit Paaren und deren Beziehungsdynamiken, der narrativ-biografische Ansatz und der Umgang mit Verstummen, Schweigen und symbolischem Sprechen im therapeutischen Kontext sowie die Einführung in körperfokussierte Techniken. Darüber hinaus werden störungsspezifisches Wissen aus systemischer Sicht und grundlegende Kenntnisse zur systemischen Sicht von Trauma vermittelt.

Supervision und Selbstreflexion geben Sicherheit und Bewusstheit im professionellen Tun und führen zur Entwicklung eines eigenen Profils.

Im Aufbau und in den Inhalten des Curriculums für diese Weiterbildung orientieren wir uns an den Standards der Systemischen Gesellschaft (SG) als Fachverband.

Für wen ist die Weiterbildung geeignet?

Die Aufbauweiterbildung Systemische Therapie ist für Fachkräfte geeignet, die systemisches Arbeiten als wirkungsvoll und unterstützend erleben und die ihr Wissen inhaltlich sowie in der Führung von Prozessen vertiefen und ausbauen wollen. Dabei gelten folgende Zugangsvoraussetzungen:

Du hast eine abgeschlossene Weiterbildung in Systemischer Beratung bei uns oder einem anderen Mitgliedsinstitut der SG oder DGSF.

Du verfügst über ein abgeschlossenes Hoch- oder Fachhochschulstudiums in einer humanwissenschaftlichen Disziplin.

Du bist in einem beruflichen Arbeitsfeld tätig, in dem therapeutisches Arbeiten sowie die Umsetzung systemischer Ideen und Vorgehensweisen möglich ist.

Ausnahmen sind individuell möglich, sprich uns an (Kontakt).

Inhalt und Zertifikat

  • Einführung in die erzählende Denkweise
  • Sprachbilder, Weisen des Erzählens und Schweigen als Handlungsräume
  • Metaphern & Geschichten im therapeutischen Prozess
  • Unterschied zwischen Schrift & Sprache
  • Externalisierung
  • Differenzierung & Ordnung von biografischem (Er-)Leben

Einführung in Konzepte und Methoden

Live-Beratung

  • Theorie der subjektiven Imperativen
  • Psychodynamik von Angst und Scham
  • Imperativ-Transformations-Technik
  • Verdecktes Arbeiten
  • Einführung in die Arbeit mit Affirmationen
  • Verschiedene Provokations-Kongruenz-Testverfahren
  • Klopfen für Systemiker. Es wird vermittelt, wie unbewusste Blockaden aufgespürt und in Bewegungen gebracht werden können. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Psychodynamik von Angst und Scham. Die Methoden ermöglichen verdecktes Arbeiten, sodass über die Hintergründe und Details der Anliegen nicht gesprochen werden muss. Dies ist bei peinlichen oder traumatischen Themen oft eine Voraussetzung, um überhaupt mit einer Therapie zu beginnen. Für die Teilnehmenden am Seminar besteht die Möglichkeit, eigene hartnäckige Anliegen, die nicht öffentlich werden sollen, zu bearbeiten.

Leitung: Dr. Timo Nolle

Live-Beratung

  • Persönlicher Entwicklungsprozess zur Haltung und Identität als Therapeut*in
  • Reflexion aktueller Lebens- und Berufsgestaltung
  • Entwicklung von Visionen
  • Antreiberdynamiken & und deren Auflösung
  • Konzepte zur Persönlichkeitsentwicklung
  • Spiegelungsübungen

In diesem Selbsterfahrungsseminar entstehen zusätzliche Kosten für Unterkunft und Verpflegung (314,- Euro pro Person im DZ und 368.- Euro im EZ; Stand: Februar 2023). Diese werden im Tagungshaus Altes Forsthaus Germerode bezahlt.

Live-Beratung

Störungsspezifisches Wissen aus systemischer Sicht

Live-Beratung

Abschluss und Beendigung therapeutischer Prozesse (1 Tag)

Abschlusskolloquium: Reflexion der eigenen Rolle als Therapeut*in im beruflichen Kontext, Berufs- und Entwicklungsperspektiven (2 Tage)

Die Weiterbildung erstreckt sich über 28 Tage in einem Zeitraum von 18 Monaten. Sie beinhaltet fünf dreitägige und vier zweitägige Ausbildungs-Module sowie ein fünftägiges Selbsterfahrungs-Modul.

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer*innen ein Zertifikat „Systemische*r Therapeut*in“. Die Weiterbildung entspricht den Rahmenrichtlinien der Systemischen Gesellschaft (SG). Bei Vorliegen aller Voraussetzungen und Dokumentationen können unsere Absolvent*innen einen Weiterbildungsnachweis des Dachverbandes beantragen.

Kosten: 3.976 Euro, zahlbar auch in 18 Monatsraten à 222 Euro (inkl. Bearbeitungsgebühr für Ratenzahlung).

Frühbucher-Rabatt: Bis 31. Juli 2024 liegen die Kosten bei 3.576 Euro bzw. 18 Monatsraten à 200 Euro (inkl. Bearbeitungsgebühr für Ratenzahlung).

Für die fünftägige Selbsterfahrungswoche entstehen zusätzliche Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Für die Selbsterfahrungswoche kann in Hessen und Niedersachsen Bildungsurlaub beantragt werden.

Ablauf und Termine zu dem laufenden und dem anstehenden Kurs findest Du hier: